Zuversichtlich

den Tag beginnend das Leben begrüßen.
Nachfolgende Zeilen las ich am Wochenende in unserer Zeitung
und war so positiv davon beeindruckt, tief berührt,
dass ich sie gerne mit euch teilen möchte…

Manchmal ist mir zumute,
als könnte ich Bäume ausreißen.
So ging es mir oft in den letzten Tagen,
wenn ich am Morgen erwachte;
Blauer Himmel und strahlend aufgehende Sonne.
An einem anderen Tag ärgert mich alles
schon am frühen Morgen.
Wenn ich die Kraft hätte,
ich würde diese Welt total verändern.
Aber was kann ich schon machen?
Es nützt doch nichts!
So erlebe ich jeden Morgen anders.
Einmal voller Freude und Erwartungen,
ein andermal mit Angst und Unsicherheit:
was wird heute alles auf mich zukommen?
Jeder Tag hat seine Überraschungen.
Wie ich damit umgehe, hängt von mir ab.
Es spielt eine große Rolle,
unter welchem Blickwinkel ich vieles sehe.
Ich kann nichts machen,
wenn jemand in der Familie schwer krank,
mein Arbeitsvertrag gekündigt wird
oder mir jemand die Vorfahrt nimmt.
Da gibt es aber auch den anderen Blickwinkel,
den von innen nach außen.
Mir wird etwas zugemutet
und ich sehe darin eine großartige Herausforderung.
Da kommt ein Problem und ich sage:
Wunderbar, da sind meine Fantasie
und meine Kreativität gefordert.
Wenn wir da und dort auch etwas bewirken wollen,
ist entscheidend die positive,
vertrauensvolle Grundeinstellung.
Zuerst muss ich die Schönheit der Schöpfung,
ihre Kraft und Zartheit,
sowie die Weisheit, die in sie gelegt ist, spüren.
Dann kann ich auch von der Abgründigkeit reden,
die in allem steckt.
Ändern kann ich nur, was ich liebe.
Will ich etwas ändern,
will ich aufstehen gegen Zerstörung oder Unrecht,
dann muss meinem Tun die Zuneigung,
die Liebe zu dieser Schöpfung vorausgehen.
Als Mensch bin ich eingebunden
in das Wurzelwerk der Schöpfung.
Wer die Welt ausbeutet, der beutet den Menschen aus.
Wir spüren ja immer wieder,
wie die Verwüstung unserer Erde sich widerspiegelt
In einer Verwüstung des Menschen.
Dieses Elend kann kein Wohlstand ausgleichen.
Da ist es kein Wunder,
dass ich mich über jeden Sonnenstrahl freue
und mit viel besserer Laune den Tag beginne.

(Pater Richard Winter, Kamelit Hl. Kreuz)

Unglücklichsein

ist die Diskrepanz zwischen unseren Fähigkeiten und unseren Erwartungen.
Willst du ein sicheres Mittel wissen, um niemals glücklich zu sein?
Hänge traurig an den schönen Tagen, die endgültig vorbei sind.
Warte ewig auf das Glück, das irgendwann einmal kommen soll.
Denke nicht zu schnell, du könntest dann erst glücklich sein,
wenn du dieses Ziel erreicht und jenen Sieg errungen hast,
wenn dir ein Auto oder ein Haus gehört,
wenn du einen Supermann oder eine Traumfrau hast,
wenn du dir kostspielige Hotels und weite Reisen leisten kannst.
Das wahre Glück ist kein extravaganter Luxusartikel,
unerschwinglich teuer und unerreichbar fern.
Das Glück ist ganz nahe.
Am Tag von heute blühen kleine Freuden an deinem Weg.
Du musst sie nur entdecken und zu schätzen wissen
und dankbar dafür sein.
Hör auf, die Nöte von gestern wiederzukäuen.
Mach dir keine sinnlosen Sorgen um die Zukunft.
Wenn du heute nicht glücklich sein kannst,
erwarte nicht, dass morgen ein Wunder geschieht.
Heute musst du glücklich sein.

Aus dem Taschenbuch „In dir liegt das Glück“
Autor: Phil Bosmans
Gerade in dieser, für uns alle nicht einfachen Zeit,
gibt es zu viele einsame und dadurch sehr traurige Menschen,
denen diese aufbauenden Worte vielleicht sehr gut tun und helfen,
auch diese schwierige Zeit mit etwas mehr Zuversicht zu überstehen…
und wie zu erkennen ist, knüpft dieser Beitrag an meinem vorherigen an. wünsche ich allen meinen Lesern
von ganzem Herzen ❤

Heiter trotz wolkig ツ

Aktions- und Gedenktage gibt es ja jede Menge über das ganze Jahr verteilt.
Das beginnt schon am 1. Jan. mit dem Weltfriedenstag,
am 10. Jan. Blockflötentag, am 16. Jan. Welt-Nichts-Tag,
am 18. Jan. Tag des Deutschen Schlagers
und am 21. Januar gibt es sogar den Weltknuddeltag,
der zugleich auch der internationale Tag der Jogginghose ist.
Das ist nur der Anfang der Liste
zu allen Aktions- und Gedenktagen des Jahres.
Es gibt fast keinen Tag, an dem nicht irgend etwas gewürdigt wird.
Nur der 23. Oktober, also morgen geht offenbar leer aus,
denn über ihn gibt es in der Liste nichts zu erfahren.
Einfach nichts – das ist doch nicht fair. (◔‿◔)
Deshalb hab ich dazu einen sehr guten Vorschlag:
Diesen Tag machen wir einfach zum Grundlos-glücklich-Tag.
Richtig gut drauf sein, ganz ohne Anlass und Vorgaben.
Bei genauer Durchsicht der offiziellen Jahresliste,
wurde dafür scheinbar noch keine Würdigung vorgesehen.
Dabei ist dies eine sehr wichtige Lebenshaltung und -einstellung,
mit der sich auch mal dunkle Wolken sehr gut überstehen lassen.
Hast du gerade keinen Grund um glücklich zu sein?
Was solls… machen wir das Beste daraus und sind wir’s einfach trotzdem.
Glück, sagen Forscher, hängt viel mit den eigenen Erwartungen zusammen.
Erwarten wir also, außer Gesundheit, nicht so viel.
Einfach ein bisschen Spaß und Freude am Leben und genau das darf,
sollte möglichst aus uns selbst kommen.

Ein schönes Sprichwort sagt:
Sei froh und übe dich im Lachen, denn Lachen, das tut gut.
Lass dir kein X für ein U vormachen, sei immer auf der Hut! 😉

mal philosophisch ツ

Wie kann man etwas nicht haben,
was es überhaupt nicht gibt?
Wie geht das überhaupt?
Keine Zeit haben.
Kann man denn Zeit besitzen?

Was ist Zeit eigentlich?
Zeit ist nichts Materielles.
Sie ist kein Buch, keine Nahrung oder Geld.Bereits der Theologe und Philosoph Augustinus –
er lebte von 354 bis 430
machte sich Gedanken über die Zeit und was sie ist.
Mit seinen Überlegungen hat er die Philosophie nachhaltig geprägt,
und gerade in einer Zeit ständig mangelnder Zeit
regen seine Überlegungen zum Nachdenken an.

Augustinus unterteilte die menschliche Wahrnehmung von Zeit
in drei Einheiten:

Die Vergangenheit die Gegenwart und die Zukunft.
Das Vergangene sind letztlich Erinnerungen.
Die Zukunft sind Erwartungen.
Die Gegenwart ist unmittelbar, jetzt.

Augustinus erkannte, dass Menschen Zeit verschieden erleben.
Unmittelbar vor einer Prüfung können sich Minuten wie Stunden anfühlen.
Doch in den Tagen und Wochen vor den Prüfungen rat die Zeit nur so.
Es wird einem ganz schwindelig wie sie davoneilt.
Das Erstaunliche: Es kommt immer Zeit nach.
Kann Zeit also wirklich vergehen?
Als nächstes versuchte Augustus festzulegen, was eine lange Zeitdauer ist.

Vom Jahr, zum Monat, bis zu den Sekunden.
Er erkannte: Zeit kann in immer kleinere Einheiten geteilt werden.
Wie ein Kuchen, den man zu Krümeln zerreibt.
Bei all der Krümelei bleibt ein Ergebnis:
Nur die Gegenwart ist nicht zerteilbar.
Aber die Gegenwart kann auch nicht lange sein,
denn sie wird von der Vergangenheit und der Zukunft begrenzt.
Sie ist so flüchtig, dass man sie oft gar nicht wahrnimmt.

Und wie hilft das jetzt beim Zeitmangel-Problem?
Man kann Augustinus wohl so interpretieren:
Das Vergangene und Zukünftige existiert nur als Erinnerung oder Erwartung im eigenen Kopf.
Denke ich sehnsuchtsvoll an den letzten Urlaub, bin ich nicht am Strand.
Ich erinnere mich nur, während ich längst wieder Zuhause bin.
Genauso ist es mit den Erwartungen an die Zukunft.
Gibt es viel zu tun, und der Aufgabenberg schnürt einem scheinbar die Luft ab, sind das Projektionen in etwas, was noch nicht ist.
Also ist auch das Erwartete nicht real.
Es ist eine Vermutung, die ganz anders kommen kann.
Nur Gegenwart ist Zeit in ihrer Reinform.
Also kann man streng genommen nicht sagen „ich habe keine Zeit“.
Zeit ist immer da. Sie ist da, ohne dass wir sie bewusst wahrnehmen.
Haarspalterei?
Vielleicht – auf den ersten Blick.
Vielleicht auch auf den zweiten.
Aber…
vielleicht reicht ja einfach der Anspruch
„ ich gebe mein Bestes und nutze die Zeit, die ich gerade habe“ 😉