wie denkt ihr …

schwarz-weiß oder bunt ?
Diese Überlegungen kamen mir Ende der Woche
nach einem schönen kleinen Ausflug in unserem Naturschutzgebiet,
wo ich bei Schneetreiben fast nur noch schwarz-weiß,
aber bezüglich meiner gefiederten Lieblinge, im positiven Sinne sah.

Schwarz-Weiß-Denken
beschreibt die Tendenz, in Extremen zu denken.
Etwas ist entweder gut oder böse.
Jemand ist entweder ein Freund oder ein Feind.
Schattierungen gibt es in einem solchen Denken nicht.
Schwarz-Weiß-Denken ist somit auch eine Form der Engstirnigkeit.

Alle Schwäne sind weiß.

Davon waren insbesondere die Europäer bis ins 17. Jahrhundert überzeugt.
Dann bekam man mit der Entdeckung und Erforschung Australiens
den ersten schwarzen Schwan zu Gesicht und Annahmen,
die Hunderte von Jahren alt waren,
entpuppten sich mit einem Schlag als fehlerhaft
oder zumindest eines Überdenkens wert.

Der Begriff „schwarzer Schwan“ steht seitdem –
zumindest im englischen Sprachraum mit „Black Swan“ –
als eine Metapher für extrem unwahrscheinliche Ereignisse.
(Quelle: der-bank-blog.com)

kleiner Ausflug

gestern bei herrlichem Wetter
in unser Naturschutzgebiet „Mohrhof“ in Mittelfranken
bevor dort zum Schutz der Tiere ab Anfang März
wieder alle „Querfeldeinwanderungen“ verboten sind.
Ein Schwan
zieht auf dem Wasser seine Bahn,
ganz von sich selbst umrahmt,
gleich einem gleitenden Gemälde;
so zeigt sich – zu gewissen Augenblicken –
ein Wesen, das man liebt,
wie ein bewegter Raum.

Es nähert sich, gedoppelt
wie der Schwan,
uns’rer betrübten Seele …,
die auf dies‘ Wesen
dann das zitternd‘ Bild
des Glückes und des Zweifels wirft.
Ins Deutsche übersetzte Lyrik des Liedes „Un cygne“
von Rainer Maria Rilke

bezaubernder Herbst

mit seinen so schönen warmen Farben
dem Duft nach Pilzen und die Frische der Natur
den von Morgentau benetzten Gräsern
der sich im Wasser spiegelnden Herbstsonne
entsteht eine ganz besondere Stimmung
der Ruhe und Gelassenheit,
um wieder Kraft zu tanken und unsere Gedanken
neu zu sortieren. So schön war es am Sonntag bei herrlichem Sonnenschein
in einem kleinen Naturschutzgebiet unserer Region. Sonniger Herbsttag

Abschiedshauch durchweht die Lüfte,
letzte Farben, letzte Düfte,
und ein letzter holder Klang.

Wo sind jene schönen Tage,
da aus jedem Blütenhage
tönte Nachtigallensang?

Zwar noch blüht die letzte Rose,
doch die bleiche Herbstzeitlose
schimmert schon im Wiesengrün;

Sie verschlief das beste Wetter
und nun kommt sie ohne Blätter
sich beizeit noch auszublühn.
Träumerisch in sich versunken
und wie von Erinnrung trunken
liegt die Welt so blau und weit,

Sehnsuchtsvoll, mit sanfter Klage,
still gedenkend goldner Tage
und der schönen Rosenzeit!

(Heinrich Seidel)