Freiheit

liegt jenseits der Mauern, die wir selbst errichten!
Gestern lief mir ein Schäfer mit seiner Herde über den Weg,
was mich, warum auch immer, zu diesem etwas tiefsinnigen Beitrag inspirierte. 😉
Eine kleine Geschichte vom Brückenbauen

Ein Vater und sein Sohn lebten friedlich und in völliger Eintracht.
Sie lebten von dem Ertrag ihrer Felder und Herden.
Sie arbeiteten miteinander und teilten gemeinsam, was sie ernteten.
Alles fing durch ein kleines Missverständnis an.
Dann kam es zu gegenseitigen Vorwürfen.
Eine immer größer werdende Kluft bildete sich zwischen ihnen,
bis es zu einem heftigen Streit kam.
Fortan mieden sie jeglichen Kontakt
und keiner sprach mehr ein Wort mit dem anderen.
Eines Tages klopfte jemand an der Tür des Sohnes …
Es war ein Mann, er suchte Arbeit.
„Kann ich vielleicht einige Reparaturen bei Ihnen durchführen?“
„Ich hätte schon Arbeit für dich“, antwortete der Sohn.
„Dort, auf der anderen Seite des Baches steht das Haus meines Vaters.
Vor einiger Zeit hat er mich schwer beleidigt.
Ich will ihm beweisen, dass ich auch ohne ihn leben kann.
Hinter meinem Grundstück steht eine alte Ruine,
und davor findest du einen großen Haufen Steine.
Damit sollst du eine zwei Meter hohe Mauer vor meinem Haus errichten.
So bin ich sicher, dass ich meinen Vater nicht mehr sehen werde.“
„Ich habe verstanden“, antwortete der Mann.
Dann ging der Sohn für eine Woche auf Reisen.
Als er wieder nach Hause kam, war der Mann mit seiner Arbeit fertig.
Welch eine Überraschung für den Sohn!
So was hatte er nicht erwartet.
Denn anstatt einer Mauer hatte der Mann eine schöne Brücke gebaut.
Da kam auch schon der Vater aus seinem Haus,
lief über die Brücke und nahm seinen Sohn in die Arme.
„Was du da getan hast, ist einfach wunderbar!
Eine Brücke bauen lassen, wo ich dich doch schwer beleidigt hatte!
Ich bin stolz auf dich und bitte dich um Verzeihung.“
Während Vater und Sohn Versöhnung feierten,
räumte der Mann sein Werkzeug auf und schickte sich an, weiterzuziehen.
„Nein, bleib doch bei uns, denn hier ist Arbeit für dich!“, sagten sie ihm.
Der Mann aber antwortete:
„Gerne würde ich bei euch bleiben,
aber ich habe noch anderswo viele Brücken zu bauen …“
Alles kann im Leben eine Brücke sein –
ein liebes Wort sowie auch ein Lächeln,
das wir einander schenken. 🙂 ❤

Spuren am Weg


Es war einmal ein Vater, der zwei Söhne hatte.
Je älter und gebrechlicher er wurde, desto mehr dachte er über sein Leben nach.
Und manchmal kamen ihm Zweifel, ob er seinen Söhnen wohl
das Wichtigste für ihr Leben weitergegeben hatte.
Weil ihm diese Frage nicht losließ, beschloss der Vater seine Söhne
mit einem besonderen Auftrag auf eine Reise zu schicken.
Er ließ sie zu sich kommen und sagte:
“Ich bin alt und gebrechlich geworden.
Meine Spuren und Zeichen werden bald verblassen.

Nun möchte ich, dass Ihr in die Welt hinaus geht und dort Eure ganz persönlichen
Spuren und Zeichen hinterlasst.”
Die Söhne taten, wie ihnen geheißen und zogen hinaus in die Welt.
Der Ältere begann sogleich eifrig damit, Grasbüschel zusammenzubinden,
Zeichen in Bäume zu schnitzen, Äste zu knicken und Löcher zu graben,
um seinen Weg zu kennzeichnen.
Der jüngere Sohn jedoch sprach mit den Leuten, denen er begegnete,
er ging in die Dörfer und feierte, tanzte und spielte mit den Bewohnern.
Da wurde der ältere Sohn zornig und dachte bei sich:
“Ich arbeite die ganze Zeit und hinterlasse meine Zeichen, mein Bruder aber tut nichts.”
Nach einiger Zeit kehrten sie zum Vater zurück.
Der nahm dann gemeinsam mit seinen Söhnen
seine letzte und beschwerliche Reise auf sich,

um ihre Zeichen zu sehen.
Sie kamen zu den gebundenen Grasbüscheln.
Der Wind hatte sie verweht und sie waren kaum noch zu erkennen.
Die gekennzeichneten Bäume waren gefällt worden und die Löcher,
die der ältere der beiden Söhne gegraben hatte,
waren fast alle bereits wieder zugeschüttet.
Aber wo immer sie auf ihrer Reise hinkamen,
liefen Kinder und Erwachsene auf den jüngeren Sohn zu und freuten sich,
dass sie ihn wiedersahen und luden ihn zum Essen und zum Feiern ein.
Am Ende der Reise sagte der Vater zu seinen Söhnen:
“Ihr habt beide versucht, meinen Auftrag, Zeichen zu setzen
und Spuren zu hinterlassen, zu erfüllen.

Du, mein älterer, hast viel geleistet und gearbeitet,
aber deine Zeichen sind verblichen.
Du, mein jüngerer,
hast Zeichen und Spuren in den Herzen der Menschen hinterlassen.
Diese bleiben und leben weiter.”

(Stiegler Herbert, nach einem afrikanischen Märchen)

Ein Märchen …


und die Realität – erfuhr und las ich kürzlich bei einem Besuch in Lohr am Main 🙂
Im Jahr 1986 entdeckte der Lohrer Apotheker und Historiker Dr. Karlheinz Bartels, dass im Märchen „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ einige Parallelen zu Lohr und seiner Stadtgeschichte zu finden sind. Daraufhin stellte er nach intensiven Recherchen die These auf, dass, falls es ein historisches Vorbild für Schneewittchen gab, diese eine Lohrerin gewesen sein muss.
Laut Dr. Bartels ist Freifräulein Maria Sophia Margaretha Catharina von Erthal, geboren 1725 im Lohrer Schloss, das historische Vorbild für Schneewittchen.
Maria Sophia wuchs nicht weit von Lohr am Main im Kurmainzischen Schloss in Tauberbischofsheim auf. Ihrem Vater unterstand eine Spiegelmanufaktur. Als sie 18 Jahre alt war, heiratete er seine zweite Frau, die als herrschsüchtig und ungerecht galt. Maria Sophias Heimat liegt im Spessart, einem „wilden Wald“.
Von dort führt der Höhenweg „Wieser Straße“ über sieben Berge.

In der Region arbeiteten früher Kleinwüchsige im Bergbau, als Schutz vor Steinschlag trugen sie kapuzenähnliche Gewänder. Den Glassarg und die eisernen Pantoffel deutete Bartels als Hinweis auf die Tradition der Glashütten und Eisenhämmer in der Region.
Lohr am Main bezeichnet sich inzwischen als „Schneewittchenstadt“.

die Welt

wieder in Ordnung bringen ! ! !
Ein kleiner Junge kam zu seinem Vater und wollte mit ihm spielen.
Der Vater aber hatte keine Zeit und auch keine Lust
jetzt mit seinem Sohn zu spielen.

Also überlegte er schnell, womit er den Kleinen beschäftigen könnte.

In einer Zeitschrift fand er eine komplizierte
und detailreiche Abbildung der Erde.

Er schnitt es aus und zerschnipselte die Erde in ganz viele kleine Teile.
Er gab es dem Jungen und dachte, dass der nun mit diesem schwierigen Puzzle wohl eine ganze Zeit beschäftigt sei und ihn in Ruhe ließe.

Der Junge zog sich in eine Ecke zurück und begann zu puzzeln.
Schon nach wenigen Minuten kam er stolz zum Vater
und zeigte ihm das fertige Bild.

Der Vater konnte es kaum glauben und fragte seinen Sohn,
wie er das so schnell geschafft habe.

Das Kind sagte: „Ach, auf der Rückseite war ein Mensch abgebildet.
Den habe ich richtig zusammengesetzt.
Und als der Mensch in Ordnung war, war es auch die Welt.“

…wirklich reich?

Ein Vater aus guten Verhältnissen wollte, dass sein Sohn erfahren sollte, was es heißt, arm zu sein.
Er nimmt ihn mit in die Berge, wo sie ein paar Tage bei einer Bauernfamilie verbringen sollten.

Sie verbrachten drei Tage und zwei Nächte in ihrer ländlichen Herberge.

Im Auto auf dem Weg zurück in die Stadt fragte der Vater seinen Sohn:
„Und , wie hat es Dir gefallen ? Was sagst du zu dieser Erfahrung?“
„Gut“, antwortet sein Sohn und schaut versonnen in die Ferne.
„Und was hast du daraus gelernt ?“, bohrt der Vater nach.Der Sohn antwortet:
„ …dass wir einen Hund haben und die dort haben vier“.
„ …wir haben einen Swimmingpool mit warmem Wasser, der halb so groß ist wie der Garten… und sie haben einen Fluss, der ins Endlose fließt, mit kristallklarem Wasser, mit Fischen und anderen Naturschönheiten“.
„ …dass wir Lampen aus dem Orient einführen, um unseren Garten zu beleuchten… während für sie der Mond und die Sterne leuchten“.
„ …unser Hof reicht bis zum Zaun … ihrer reicht bis zum Horizont“.
„ …wir kaufen uns unser Essen, sie sähen und ernten ihr Essen alles selbst.“
„ …wir hören CD’s. Sie lauschen einer nie endenden Symphonie von Nachtigallen, Enten, Hündchen, Fröschen und anderem Getier… und all das begleitet von der Melodie eines Nachbarn, der sein Feld auf seinem Berg bearbeitet“.
„ …wir kochen mit dem Elektroherd. Bei ihnen hat alles, was sie essen, diesen herrlichen Geschmack nach Holzfeuer“.
„ …um uns zu schützen, leben wir eingezäunt von Mauern mit Alarmanlagen. Sie dagegen leben mit offenen Türen, geschützt durch die Freundschaft ihrer Nachbarn“.
„ …wir leben „online“ mit Handy, Computer und TV…
Sie dagegen sind verbunden mit dem Leben, dem Himmel, der Sonne, dem Wasser, dem Grün der Berge, den Tieren, ihrer Saat, ihren Familien“.

Der Vater ist beeindruckt von der Tiefe der Gefühle seines Sohnes…
und schließlich sagt sein Sohn:

„Danke, Papa, dass Du mir gezeigt hast, wie arm wir doch sind.“

und wieder mal

… eine kleine Geschichte zum nachdenken 😉mauer-zitat-hanne

Ein Vater und sein Sohn lebten friedlich und in völliger Eintracht.
Sie lebten von dem Ertrag ihrer Felder und Herden.
Sie arbeiteten miteinander und teilten gemeinsam, was sie ernteten.
Alles fing durch ein kleines Missverständnis an.
Dann kam es zu gegenseitigen Vorwürfen.
Eine immer größer werdende Kluft bildete sich zwischen ihnen,
bis es zu einem heftigen Streit kam.
Fortan mieden sie jeglichen Kontakt
und keiner sprach mehr ein Wort mit dem anderen.
Eines Tages klopfte jemand an der Tür des Sohnes …
Es war ein Mann, er suchte Arbeit.
„Kann ich vielleicht einige Reparaturen bei Ihnen durchführen?“
„Ich hätte schon Arbeit für dich“, antwortete der Sohn.
„Dort, auf der anderen Seite des Baches steht das Haus meines Vaters.
Vor einiger Zeit hat er mich schwer beleidigt.
Ich will ihm beweisen, dass ich auch ohne ihn leben kann.
Hinter meinem Grundstück steht eine alte Ruine, und davor findest du einen großen Haufen Steine.
Damit sollst du eine zwei Meter hohe Mauer vor meinem Haus errichten.
So bin ich sicher, dass ich meinen Vater nicht mehr sehen werde.“
„Ich habe verstanden“, antwortete der Mann.
Dann ging der Sohn für eine Woche auf Reisen.
Als er wieder nach Hause kam, war der Mann mit seiner Arbeit fertig.
Welch eine Überraschung für den Sohn!
So was hatte er nicht erwartet.
Denn anstatt einer Mauer hatte der Mann eine schöne Brücke gebaut.
Da kam auch schon der Vater aus seinem Haus, lief über die Brücke
und nahm seinen Sohn in die Arme.
„Was du da getan hast, ist einfach wunderbar!
Eine Brücke bauen lassen, wo ich dich doch schwer beleidigt hatte!
Ich bin stolz auf dich und bitte dich um Verzeihung.“
Während Vater und Sohn Versöhnung feierten, räumte der Mann sein Werkzeug auf und schickte sich an, weiterzuziehen.
„Nein, bleib doch bei uns, denn hier ist Arbeit für dich!“, sagten sie ihm.
Der Mann aber antwortete:
„Gerne würde ich bei euch bleiben, aber ich habe noch anderswo
viele Brücken zu bauen …“
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Freiheit liegt jenseits der Mauern,
die wir selbst errichten.

genau so isses!

Einem jeden Recht getan
ist eine Kunst die niemand kann!
Esel.Hanne1

Ein Vater zog mit seinem Sohn und einem Esel in der Mittagshitze durch die staubigen Gassen.
Der Sohn führte und der Vater saß auf dem Esel.

“Der arme kleine Junge”, sagte ein vorbeigehender Mann.
“Seine kurzen Beine versuchen, mit dem Tempo des Esels Schritt zu halten.
Wie kann man nur so faul auf dem Esel sitzen, wenn man sieht, dass das Kind sich müde läuft?”

Der Vater nahm sich dies zu Herzen,
stieg hinter der nächsten Ecke ab und ließ den Jungen aufsitzen.

Es dauerte nicht lange, da erhob schon wieder ein Vorübergehender seine Stimme:
“So eine Unverschämtheit!
Sitzt doch der kleine Bengel wie ein König auf dem Esel, während sein armer, alter Vater nebenher läuft.”
Dies tat nun dem Jungen leid und er bat seinen Vater, sich mit ihm auf den Esel zu setzen.

“Ja, gibt es sowas?”, sagte eine alte Frau.
“So eine Tierquälerei!
Dem armen Esel hängt der Rücken durch und der junge und der alte Nichtsnutz ruhen sich auf ihm aus.
Der arme Esel!”
Vater und Sohn sahen sich an, stiegen beide vom Esel herunter und gingen neben dem Esel her.
Dann begegnete ihnen ein Mann, der sich über sie lustig machte:
“Wie kann man bloß so dumm sein?
Wofür hat man einen Esel, wenn er einen nicht tragen kann?”

Der Vater gab dem Esel zu trinken und legte dann die Hand auf die Schulter seines Sohnes.
“Egal, was wir machen”, sagte er,
“es gibt immer jemanden, der damit nicht einverstanden ist.
Ab jetzt tun wir das, was wir selber für richtig halten!”
Der Sohn nickte zustimmend.

Eselchen.Hanne

(Aus dem Buch „Der Kaufmann und der Papagei“ von Nossrat Peseschkian.)