dein Pinselstrich

Male mutig dein Bild
in den Rahmen der Welt
mit Farben
die dir gefallen
plane deinen Pinselstrich ein
im Entwurf des Bildes
von heute für morgen.Der Hintergrund sei wichtig dir
lass darauf Farben erblühen
lass sie einschmelzen
und zu Formen erwachen
annehmbar dem Aug und Gemüt
dem Verstand verständlich
der Vernunft fassbar.

Tupf in die Schwärze des Krieges
die weißen Flügel des Friedens
misch in die Farbe des Hungers
die Farbe Gerechtigkeit
in das Nebelgrau der Zukunft Licht
in das Dunkel des Leides
das Rot der Liebe.

Nimm heute deinen Pinsel
und male auf gütigem Grund
das Bild von morgen…

Quelle: lyrisches-bilderbuch.de

mit der Zeit

werden Handlungen zur Gewohnheit
und Gewohnheit
kann Vernunft aushöhlen und abtragen,
bis keine Spuren mehr bleiben.
(aus „Das neue Buch Genesis“ von Bernard Beckett)
Die Menschheit nimmt sich selbst zu ernst.
Das ist die Erbsünde der Welt.
Hätte der Höhlenmensch zu lachen verstanden,
wäre die Weltgeschichte anders verlaufen.
(Oscar Wilde)

Erschreckend…

WIR und die Zeiten
Wir haben hohe Gebäude, aber eine niedrige Toleranz,
breite Autobahnen, aber enge Ansichten.

Wir verbrauchen mehr, aber haben weniger,
machen mehr Einkäufe, aber haben weniger Freude.

Wir haben größere Häuser, aber kleinere Familien,
mehr Bequemlichkeit, aber weniger Zeit,

mehr Ausbildung, aber weniger Vernunft,
mehr Kenntnisse, aber weniger Hausverstand,

mehr Experten, aber auch mehr Probleme,
mehr Medizin, aber weniger Gesundheit.

Wir trinken zu viel,
wir geben verantwortungslos viel aus;
wir lachen zu wenig,
wir fahren zu schnell,
wir regen uns zu schnell auf,
wir gehen zu spät schlafen,
wir stehen zu müde auf;
wir lesen zu wenig,
wir sehen zu viel fern,
wir beten zu selten.

Wir haben unseren Besitz vervielfacht, aber unsere Werte reduziert.
Wir sprechen zu viel, wir lieben zu selten und wir hassen zu oft.

Wir wissen, wie man seinen Lebensunterhalt verdient,
aber nicht mehr, wie man lebt.

Wir haben dem Leben Jahre hinzugefügt, aber nicht den Jahren Leben.
Wir kommen zum Mond, aber nicht mehr an die Tür des Nachbarn.
Wir haben den Weltraum erobert, aber nicht den Raum in uns.
Wir machen größere Dinge, aber keine Besseren.

Wir haben die Luft gereinigt, aber die Seelen verschmutzt.
Wir können Atome spalten, aber nicht unsere Vorurteile.

Wir schreiben mehr, aber wissen weniger,
wir planen mehr, aber erreichen weniger.
Wir haben gelernt schnell zu sein, aber wir können nicht warten.

Wir machen neue Computer, die mehr Informationen speichern und eine Unmenge Kopien produzieren, aber wir verkehren weniger miteinander.

Es ist die Zeit des schnellen Essens und der schlechten Verdauung, der großen Männer und der kleinkarierten Seelen, der leichten Profite und der schwierigen Beziehungen.

Es ist die Zeit des größeren Familieneinkommens und der Scheidungen,
der schöneren Häuser und des zerstörten Zuhause.

Es ist die Zeit der schnellen Reisen, der Wegwerfwindeln und der Wegwerfmoral,
der Beziehungen für eine Nacht und des Übergewichts.

Es ist die Zeit der Pillen, die alles können:
sie erregen uns,
sie beruhigen uns,
sie töten uns.

Quelle: Symptome.ch – Kurzgeschichten mit Tiefgang

Zwischendurch

braucht
nicht nur
die Vernunft
eine kleine
Auszeit
um
schönen Träumen
Möglichkeiten
zum fliegen
zu gebenAst_Kugel_Träume.Hanne
Wenn der Frühling Verheißung ist
und der Sommer Erfüllung,
darf ein schöner Herbst
als die schönste Gnade Gottes
bezeichnet werden.