Kindermund

tut Wahrheit kund zeigt,
dass die Sprüche unserer Kinder oft ungeschönt ehrlich sind
und eine gewisse Tiefsinnigkeit beinhalten.
Kinder äußern sich in aller Harmlosigkeit viel unverstellter, direkter als Erwachsene. Diese so schöne Befragung von Kindern
fand ich kürzlich beim Aufräumen in meinem Archiv
❤ 😀 

Wie entscheidet man, wen man heiratet?

Man muss jemanden finden, der die gleichen Sachen mag.
Wenn du gerne Fußball magst, muss sie auch mögen,
dass du gerne Fußball guckst und dann Chips und das Bier bringen.
Timo, 8 Jahre

Man entscheidet nicht wirklich selbst, wen man heiratet.
Gott entscheidet das für dich lange im voraus und dann wirst du sehen
wen er dir da an den Hals hängt.
(Kirsten, 9 Jahre)

Was ist das richtige Alter zum Heiraten?

Das beste Alter ist 23, weil du da deinen Ehemann schon mindestens 10 Jahre kennst.
(Carola, 10 Jahre)

Es gibt kein „bestes Alter“ zum Heiraten.
Man muss wirklich blöd sein, um heiraten zu wollen.
(Max, 8 Jahre)

Was machen Leute während eines Rendezvous?

Die Rendezvous sind da, um sich zu amüsieren
und die Leute sollten diese Gelegenheit nutzen, um sich besser kennen zu lernen.
Sogar die Jungs haben irgend etwas Interessantes zu sagen,
wenn man ihnen lange genug zuhört.
(Liane, 10 Jahre)

Was würdest du machen, wenn dein erstes Rendezvous verpatzt war?

Ich würde nach Hause gehen und so tun als wäre ich tot.
Und dann würde ich die Zeitungen anrufen und eine Todesanzeige abdrucken lassen.
(Karl, 9 Jahre)

Wann darf man jemanden küssen?

Wenn sie reiche Männer sind.
(Pamela, 7 Jahre)

Wenn du eine Frau küsst, musst du sie heiraten und mit ihr Kinder haben.
So ist das eben.
(Henri, 8 Jahre)

Ist es besser, ledig oder verheiratet zu sein?

Ich weiß nicht was besser ist, aber ich würde nie mit meiner Frau Liebe machen.
Ich möchte nicht, dass sie fett wird.
(Til, 8 Jahre)

Für die Mädchen ist es besser, ledig zu bleiben.
Aber die Jungs brauchen jemanden zum putzen….
(Anna, 9 Jahre)

Was muss man tun, damit die Ehe ein Erfolg ist?

Man muss der Frau sagen, dass sie schön ist,
auch wenn sie aussieht wie ein Lastwagen.

(Patrick, 9 Jahre)

der wahre Clown

muss von Natur aus gut sein.

Der russische Clown Oleg Popov (31.07.1930 – 2.11.2016)
war einer der berühmtesten Clowns der Welt.

„Die Arbeit als Clown ist sehr interessant, weil es eine künstlerische Arbeit ist, und die Kunst ist ein See ohne Ende“, sagt er fröhlich zwischen Kostümen, Ballons und altmodischen Koffern in seiner Garderobe. „Man muss immer neue Ideen haben.“ Es sei ihm ein Vergnügen, „die Leute zum Lachen zu bringen, auch privat“, betont der freundliche Mann mit den lebhaften blauen Augen. „Ich bin sehr glücklich. Wenn ich noch mal von vorn anfangen müsste, würde ich wieder Clown werden.“
Quelle: spiegel.de

Die Auftritte des auch „Sonnenclown“ genannten Popow strahlen vor verträumter Poesie
und stiller Komik, Klamauk ist seine Sache nicht….

Der legendäre russische Clown war im Alter von 86 Jahren
während einer Tournee im südrussischen Rostow am Don gestorben.
Dort trat er mit seinem Programm „Möge die Sonne immer scheinen“ ein letztes Mal auf.
Oleg Popov liebte die Fränkische Schweiz.
Wenn er nicht gerade irgendwo auf der Welt unterwegs war, um in einer Zirkusmanege aufzutreten, war Egloffstein sein Refugium, sein Rückzugsort.
Hier lebte er seit über 25 Jahren in einem Anwesen am Ortsrand
mit seiner Frau Gabriela Lehmann, die in Egloffstein aufgewachsen ist.
Egloffstein, worüber ich hier im Blog auch schon öfter mal schrieb,
ist ein Markt im oberfränkischen Landkreis Forchheim
und liegt in der Fränkischen Schweiz.
Seit 1956 ist Egloffstein staatlich anerkannter Luftkurort.
Es war vorgestern endlich wieder mal ein sehr schöner Ausflug
in unsere nahe Fränkische Schweiz, wobei für mich das größte Highlight dabei das wunderschöne und mit viel Liebe gestaltete Grab des weltberühmten Clown-Künstlers Oleg Popow war,
den ich schon seit meiner Kindheit verehrte. ❤

Gemischte Gefühle

begleiten mich durch den Advent.
Denn bekamen vor 3 Tagen die traurige Nachricht
über den plötzlichen Tod, Herzinfarkt eines guten Freundes –
und einen Tag später die glückliche Nachricht
über die Geburt des Kindes unseres lieben Patenkindes.

Das Leben ist ein kommen und gehen,
nichts bleibt wie es ist, nichts kann ewig bestehen.

Der Sinn des Lebens – chinesische Parabel

Es war einmal ein etwas alter, verdorrter Baum, der in einem Walde im Hochland stand.
Es schneite und es war eisig kalt.
Eines Tages flog ein Vogel aus weiter Ferne auf ihn.
Der Vogel war müde und hungrig, als er sich auf den Schultern des alten Baumes niederließ, um sich dort auszuruhen.
„Mein Freund, bist du von weit hergekommen?“, fragte der alte Baum den Vogel.
„Ja, ich bin von sehr weit hergekommen, ich bin auf der Durchreise, und möchte mich ein wenig ausruhen“, antwortete der Vogel.
„Ist es da schön, wo du herkommst?“ wollte der alte Baum wissen.
„Ja, dort ist es wunderschön. Es gibt Blumen, Gräser, Ströme und Seen. Dort gibt es auch viele Freunde – Fische, Hasen, Eichhörnchen und wir leben sehr glücklich miteinander. Es ist dort auch sehr warm, nicht so kalt wie hier.“
„Oh, wie ich sehe, bist du sehr glücklich! Hier ist es nicht warm – das Wetter ist oft sehr kalt. Ich habe diesen Platz niemals verlassen, auch habe ich nicht irgendwelche Freunde, mein Leben ist sehr hinterwäldlerisch“, seufzte der alte Baum.
„Oh du Unglücklicher! Wie einsam muss wohl dein Leben sein und das bisschen Wärme, das du kennst, ist viel zu wenig“, seufzte das Vögelchen emotional.
Genau da schritten einige Leute durch den Wald, frierend und müde.
„Wenn wir nur ein wenig Feuer hätten, könnten wir etwas braten und würden uns wohlfühlen“, sagte einer von ihnen.
Plötzlich entdeckten sie den alten, verdorrten Baum.
Begeistert gingen sie zu dem alten Baum.
Als das Vögelchen die Äxte in ihren Händen sah, flog es rasch auf einen anderen Baum.
Einige von ihnen hoben ihre Äxte und fällten den Baum.
Dann zerhackten sie ihn zu Feuerholz.
Kurz danach hatten sie trotz Eis und Schnee ein loderndes Feuer entfacht. Die Leute saßen um das Feuer herum und genossen die Wärme. Da sie nun nicht mehr froren, lächelten sie alle zufrieden.
„Was für ein bedauernswerter alter Baum!“, rief das Vögelchen laut. „Zuvor warst du so einsam, lebtest allein in dieser eisigen Welt“!
Inmitten der Flammen lächelte der alte Baum:
„Mein Freund, bedauere mich nicht. Ganz gleich, wie einsam ich in der Vergangenheit war, so haben es doch in dieser Welt zumindest einige Lebewesen durch mich warm.“
Kommt alle gut und vor allem Bitte auch gesund durch die Adventszeit !

Zusammenhalt

heißt gemeinsam durch die größten Unwetter zu ziehen,
ohne den anderen im Regen stehen zu lassen.
Das Leben macht weniger oder keinen Spaß
Ohne wirklich gute Freunde.
Kritischer Rat, Anregungen und gemeinsame Ideen,
auch völlig unterschiedliche Leute und Charakteren …
vor allem aber Ehrlichkeit, Offenheit und Aufgeschlossenheit,
dass man sich aufeinander verlassen kann,
gehören einfach dazu.
Aus gegebenem Anlass war und ist es mir heute einfach danach …


Gebt Alle bitte gut auf Euch acht und bleibt oder werdet gesund !

kleiner Rückblick

auf meine letzte Juniwoche,
in der ich dem nicht so tollen Wetter zum Trotz, viel in der Natur unterwegs war
und deshalb nur sehr wenig Zeit am PC verbrachte.
Mit kurzem Besuch in einem sehr schönen, teils naturbelassenen Schrebergarten
während einer Regenpause…
Alles, was Natur an Gutem schenken kann, schenkt sie uns in Fülle.
Und dazu die Begabung, all das zu genießen
(Indianische Weisheit)

Große Freude kam dann auch in mir auf,
durch die Aussicht von der Terrasse eines kleinen Cafés auf den Ort

und dabei die Entdeckung so vieler voll besetzter Storchennester. 😀Leute, die am höchsten stehn, müssten auch am weitsten sehn.
Wenn’s in solcher Wolkensphäre nur nicht oft so neblig wäre! 😉
(Ludwig Fulda)

Wenn der Juli fängt mit Regen an, wird man ihn noch lange ha’n.
Heißt es zumindest in einer Wetterregel 🙄
Na denn, bleiben wir optimistisch
und machen einfach wie immer das Beste aus allem!
😉 ❤

in den Mai tanzen

lag mir schon immer fern.

Kirschblüten in der Fränkischen Schweiz

Am 1. Mai stand jedoch meistens eine schöne Wanderung an,
die in diesem Jahr jedoch zur Vermeidung von Menschenmassen an diesem Tag,
um einen Tag vorgezogen wurde.
Also sozusagen in den Mai wandern, weil da nur wenige Leute unterwegs sind.

Burg Egloffstein

Zuerst ging es wieder mal nach Egloffstein, in unserer schönen Fränkische Schweiz.
Der Barockgarten
Ein prachtvoller Privatgarten am Berghang gegenüber der Burg Egloffstein.
https://www.barockgarten-egloffstein.de/

 

Dann zu unserem „heiligen Berg“ der Franken
Das „Walberla“, ist ein markanter Tafelberg östlich von Forchheim.
Der richtige Name des Bergmassives ist aber „Ehrenbürg“.

 

Der Name Walberla leitet sich wahrscheinlich von der heiligen Walburga ab.
Die „Ehrenbürg“ besteht aus dem 532 m hohen Rodenstein und dem 512 m hohen Walberla, das von einer im 17. Jahrhundert gebauten Kapelle (erste Nennung um 1360) gekrönt wird. Dieses Schild unterwegs musste natürlich auch noch aufs Foto! 😉
Kommt alle gut in den Wonnemonat Mai und bleibt oder werdet Bitte alle gesund !

Das Christbäumchen

Die Bäume stritten einmal miteinander, wer von ihnen der vornehmste wäre.
Da trat die Eiche vor und sagte: „Seht mich an!
Ich bin hoch und dick und habe viele Äste,
und meine Zweige sind reich an Blättern und Früchten.“

„Früchte hast Du wohl“, sagte der Pfirsichbaum; „allein es sind nur Früchte für die Schweine; die Menschen mögen nichts davon wissen.
Aber ich, ich liefere die rotbackigen Pfirsiche auf die Tafel des Königs“.
„Das hilft nicht viel“, sagte der Apfelbaum,
„von deinen Pfirsichen werden nur wenige Leute satt.

Auch dauern sie nur wenige Wochen; dann werden sie faul, und niemand kann sie mehr brauchen. Da bin ich ein anderer Baum. Ich trage alle Jahre Körbe voll Äpfel, die brauchen sich nicht zu schämen, wenn sie auf eine vornehme Tafel gesetzt werden. Sie machen auch die Armen satt. Man kann sie den ganzen Winter im Keller aufbewahren oder im Ofen dörren oder Most daraus keltern. Ich bin der nützlichste Baum!“
„Das bildest du dir nur ein“ sagte die Fichte, „aber du irrst dich.
Mit meinem Holz baut man die Häuser und heizt man die Öfen.
Mich schneidet man zu Brettern und macht Tische, Stühle, Schränke,
ja sogar Schiffe daraus.

Dazu bin ich im Winter nicht so kahl wie ihr: Ich bin das ganze Jahr hindurch schön grün.
Auch habe ich noch einen Vorzug. Wenn es Weihnachten wird, dann kommt das Christkindchen, setzt mich in ein schönes Gärtchen und hängt goldene Nüsse und Äpfel an meine Zweige.
Über mich freuen sich die Kinder am allermeisten.
Ist das nicht wahr?“
Dem konnten die anderen Bäume nicht widersprechen.
(Wilhelm Curtmann)
Ein
schönes
Weihnachtsfest,
ein paar Tage Ruhe,
Zeit zum spazieren gehen
und die Gedanken schweifen
lassen, Zeit für sich, für die Familie,
für Freunde. Zeit, um Kraft zu sammeln für
das kommende Jahr. Ein Jahr, hoffentlich ohne Angst
und große Sorgen, mit Freuden die man braucht, um zufrieden
zu sein, und nur so viel Stress, wie man verträgt, um gesund zu bleiben.
mit so wenig Ärger wie möglich
und so viel Freude wie nötig,
um 365 Tage glücklich zu sein.

Wahrheit und Liebe

Mal wieder eine kleine Geschichte im Advent zum Nachdenken Die Wahrheit zog traurig durchs Land:
„Die Menschen haben Sehnsucht nach mir.
Aber wenn ich komme und durch ihre Straßen gehe,
bekommen sie Angst und flüchten in ihre Häuser.“
Eines Tages traf die Wahrheit die Liebe.
Sie war in ein buntes, warmes Kleid gehüllt, und die Leute liefen ihr nach
und luden sie zu sich in ihre Häuser ein.
Die Liebe sah die Wahrheit so traurig und verbittert stehen und sprach sie an:
„Sage mir, gute Freundin Wahrheit, warum bist du so betrübt?“
„Ach, es geht mir nicht gut“, antwortete die Wahrheit.
„Ich bin alt, und die Leute wollen mich nicht in ihr Leben lassen.“
„Nicht weil du alt bist, mögen dich die Leute nicht leiden.
Ich bin auch sehr alt, und die Menschen lieben mich immer noch.
Du bist den Menschen unheimlich, weil du so nackt bist.
Kleide dich mit meiner Wärme und Farbenpracht.
Lege um deinen Schatz der Wahrheit den Mantel der Liebe,
und die Menschen werden dich willkommen heißen.
Die nackte Wahrheit ist für die Menschen ebenso furchtbar
wie eine unehrliche Liebe.
Wir beide brauchen einander.
Denn eine aufrichtige Liebe und eine liebevolle Wahrheit
sind Quellen des Lebens und der Freude.“
Die Wahrheit befolgte den Rat der Liebe.
Seitdem sind beide bei den Menschen willkommen.
(Axel Kühner)

Spuren am Weg


Es war einmal ein Vater, der zwei Söhne hatte.
Je älter und gebrechlicher er wurde, desto mehr dachte er über sein Leben nach.
Und manchmal kamen ihm Zweifel, ob er seinen Söhnen wohl
das Wichtigste für ihr Leben weitergegeben hatte.
Weil ihm diese Frage nicht losließ, beschloss der Vater seine Söhne
mit einem besonderen Auftrag auf eine Reise zu schicken.
Er ließ sie zu sich kommen und sagte:
“Ich bin alt und gebrechlich geworden.
Meine Spuren und Zeichen werden bald verblassen.

Nun möchte ich, dass Ihr in die Welt hinaus geht und dort Eure ganz persönlichen
Spuren und Zeichen hinterlasst.”
Die Söhne taten, wie ihnen geheißen und zogen hinaus in die Welt.
Der Ältere begann sogleich eifrig damit, Grasbüschel zusammenzubinden,
Zeichen in Bäume zu schnitzen, Äste zu knicken und Löcher zu graben,
um seinen Weg zu kennzeichnen.
Der jüngere Sohn jedoch sprach mit den Leuten, denen er begegnete,
er ging in die Dörfer und feierte, tanzte und spielte mit den Bewohnern.
Da wurde der ältere Sohn zornig und dachte bei sich:
“Ich arbeite die ganze Zeit und hinterlasse meine Zeichen, mein Bruder aber tut nichts.”
Nach einiger Zeit kehrten sie zum Vater zurück.
Der nahm dann gemeinsam mit seinen Söhnen
seine letzte und beschwerliche Reise auf sich,

um ihre Zeichen zu sehen.
Sie kamen zu den gebundenen Grasbüscheln.
Der Wind hatte sie verweht und sie waren kaum noch zu erkennen.
Die gekennzeichneten Bäume waren gefällt worden und die Löcher,
die der ältere der beiden Söhne gegraben hatte,
waren fast alle bereits wieder zugeschüttet.
Aber wo immer sie auf ihrer Reise hinkamen,
liefen Kinder und Erwachsene auf den jüngeren Sohn zu und freuten sich,
dass sie ihn wiedersahen und luden ihn zum Essen und zum Feiern ein.
Am Ende der Reise sagte der Vater zu seinen Söhnen:
“Ihr habt beide versucht, meinen Auftrag, Zeichen zu setzen
und Spuren zu hinterlassen, zu erfüllen.

Du, mein älterer, hast viel geleistet und gearbeitet,
aber deine Zeichen sind verblichen.
Du, mein jüngerer,
hast Zeichen und Spuren in den Herzen der Menschen hinterlassen.
Diese bleiben und leben weiter.”

(Stiegler Herbert, nach einem afrikanischen Märchen)

zeitlos schön …

Das Märchen von der geschenkten Zeit
Es waren einmal ein König und eine Königin, die hatten drei Töchter.
Von der Ältesten sagten die Leute: “Wie klug sie ist!“
Von der Zweiten meinten sie voller Bewunderung: „Seht wie ist sie so fleißig!“
Wenn sie aber von der Dritten sprachen, hellten sich ihre Gesichter auf:
„Sie ist so freundlich und sie kann so wunderbar lachen!“

„Es ist an der Zeit, meine lieben Töchter“, sagte eines Tages die königliche Mutter,
„dass ihr das Haus verlasst und die Welt kennen lernt.“

Einer jeden legte sie eine kunstvoll gewirkte Tasche über die Schulter, die war prall gefüllt.
„Das ist eure Wegzehrung. Ich habe jeder von euch einen großen Anteil meiner Zeit geschenkt. Geht sorgsam damit um. Mehr davon kann ich euch nicht geben.“
Der Abschied war herzlich und dann ging jede ihres Weges.

Die Erste, die Kluge war noch nicht weit gegangen, da hatte sie schon eine große Berechnung angestellt, wie sie ihre Zeit möglichst gewinnbringend anlegen könnte.
“Gönn uns ein kleines bisschen von deiner Zeit.“ wisperten die Blumen am Wegrand.
„Wo denkt ihr hin!“ sagte die Kluge „Zeit ist Geld und das wirft man nicht einfach auf die Straße.“ und eilte davon als hätte sie schon keine Zeit mehr.

Die Zweite, die Fleißige, hatte schon bald eine Beschäftigung entdeckt und arbeitete hastig,
denn sie wollte die Zeit ausnutzen.
Da rollte ihr ein roter Ball zwischen die Füße und ein Kind rannte herbei und fragte:
“Spielst du mit mir?“
„Jetzt nicht.“, sagte die Fleißige, „ich habe keine Zeit. Ich muss heute schon die Arbeit von morgen machen!“ „Spielst du dann morgen mit mir?“ „Es geht nicht, da mach ich schon die Arbeit von übermorgen!“ „Und dann, hast du dann Zeit?“ „Vielleicht, wenn mir nichts dazwischen kommt. Aber jetzt nimm deinen Ball. Stiehl mir nicht die Zeit!“ Da ging das Kind und wartete auf übermorgen.

Die dritte Tochter aber kam nicht weit, nur bis zu einer Bank am Ententeich.
Da saßen ein paar alte Leute und schwiegen sich an, denn sie hatten sich schon alles erzählt und etwas Neues fiel ihnen nicht mehr ein.
„Hast du ein bisschen Zeit? Komm setz dich zu uns!“
„Aber sicher.“ sagte die Königstochter mit dem lachenden Gesicht „ich habe viel Zeit geschenkt bekommen. Davon kann ich Euch doch abgeben“, langte in ihre Tasche und fragte die alten Leute nach ihrem Leben und sie erzählten ihr viel und als sie sich endlich verabschiedet hatten, hörte sie sie von weitem noch lachen, denn es war ihnen noch so viel eingefallen,
was sie beinahe schon vergessen hatten.

„Nach einem Jahr“, hatte die Mutter gesagt „kommt ihr noch einmal zurück
und erzählt wie es euch ergangen ist.“

Als dieses Jahr herum war, schickte die Älteste ein teures Blumengebinde mit einem Gruß daran:
Liebe Eltern! Habt Dank aber ich kann euch jetzt nicht besuchen, es wäre unklug. Der weite Weg zu euch würde mich zu viel Zeit kosten.

Die Zweite kam in allerhöchster Eile und sie erzählte von der vielen Arbeit die nun liegen bleiben musste und war im Herzen schon wieder abgereist ehe sie angekommen war.

Die Dritte aber kam etwas zu spät, denn sie hatte unterwegs Blumen gepflückt, die sie der Mutter mitbringen wollte. „Hast du denn so viel Zeit übrig?“ fragte die Mutter. “Aber sicher“, sagte die Tochter, „du hattest mir ja gar nichts verraten, dass die Tasche sich immer wieder füllt!
Je mehr Zeit ich verschenkt habe, desto mehr fand ich darin.“

„Du bist die Einzige“ sagte die Mutter lächelnd,
die das Geheimnis der geschenkten Zeit erfahren hat.“

(Verfasser unbekannt)